Achtsamkeit
Der Schlüssel zur Achtsamkeit ist der Atem und das Tempo.
Die Lehre der Achtsamkeit ist ein wichtiger Bestandteil von Waldbaden/Shinrin Yoku, nämlich indem wir den Wald bewusst wahrnehmen und ihn so auf eine andere Art kennenzulernen.
Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam
zu sein. Oft sind wir im Aussen, bewerten und ordnen ein. Achtsamkeit bedeutet bewusst sein, im gegenwärtigen Augenblick zu sein. Jeder Augenblick zeigt uns, was wertvoll ist in unserem Leben, wo Möglichkeiten auf uns warten, uns zu verändern und zu wachsen. Achtsam ist wertfrei, annehmen und akzeptieren des gegenwärtigen Augenblicks, beobachten, ohne zu bewerten und zu urteilen (wertfreie Grundhaltung und Wertschätzung).
"Achtsamkeit ist eine einfache und zugleich hochwirksame
Methode uns wieder in den Fluss des Lebens zu integrieren, uns wieder mit unserer
Weisheit und Vitalität in Berührung zu bringen". Jon Kabat-Zinn, Im Alltag Ruhe finden
Achtsamkeit auf der Horizontale Ebene:
Wir unterscheiden zwischen fokussierter und nicht fokussierter Achtsamkeit. Ähnlich wie bei einer Taschenlampe. Wir betrachten zB einen Punkt, einen Ausschnitt (fokussiert) oder wir haben einen weiten und weichen Blick und nehmen mehr wahr (nicht fokussiert).
Achtsamkeit auf der Vertikale Ebene:
Innere Haltung: akzeptierend, wohlwollend, offen, kindlich, neugierig, in mir und im Aussen.
1.Schritt:
Sehen, hören, atmen, fühlen, beobachten. Im gegenwärtigen Moment sein. Achtsamkeit im Tun. Äussere Achtsamkeit: Achtsamkeit der 5 Sinne, Jon Kabat Zinn, zur Besinnung kommen.
1.Übung: am Wasser sitzen und beobachten, vom Kopf in den Körper kommen, atmen, auf Atem konzentrieren, auch zB Wolken beobachten beim Liegen, es können Gedanken kommen, alles ist gut wie es ist, bleibe fokussiert und offen und bewerte nicht, lass alles an dir vorüberziehen wie die Wolken oder das Wasser, du kannst auch die Hände ins Wasser halten und das Wasser daran vorbeiziehen lassen.
2.Schritt:
Tasten, schmecken, riechen. Buch Hartmut Rosa: Resonanz zu uns und zu der Umwelt, eingebunden sein in der Natur, im Kreislauf der Natur. Wenn ich Natur esse oder einatme, wird sie ein Teil von mir, sie gelangt vom Aussen in mein Inneres. ZB an Harz riechen. Duft von aussen gelangt ins Innen. Wahrnehmen, ohne zu bewerten. Barfuss gehen und Unterschiede spüren, was spüre ich aussen, was bewirkt es in mir drin? Schmecken: zb Blatt, Sauerklee, Löwenzahn, etc (sehen, fühlen und dann schmecken).
3.Schritt:
Achtsamkeit in der Natur aktiviert automatisch den
Parasympaticus, man ist im Hier und Jetzt, in einem regenerativen, entspannten
Zustand. Im Wald wird man langsamer ( Langsamkeit, Entschleunigung) und kommt von einem angespannten Zustand zu
einem entspannten Zustand, weg vom Kopf, weg von Problemfokussierung hin zur
Entspannung. Die Achtsamkeit wird geweitet. Im Aussen
erlebte und wahrgenommene Entspannung, transformiert sich ins Innen. Wenn man im Alltag die Augen
schliesst, kann man dieses Erlebte, zB die Achtsamkeit am Wasser, wieder hervorholen
und wieder in diesen erlebten Zustand hinein fühlen. Wenn Gedanken, Gefühle kommen,
einfach nur beobachten und nicht bewerten, sich auf den Atem konzentrieren. Diese
Gefühle und Gedanken wohlwollend annehmen, nicht bewerten, ohne ins Handeln zu
kommen. So entsteht eine Distanz zwischen Gedanken und Handeln. Üben, üben,
üben, dann reagiert man nicht mehr so schnell aus dem Affekt heraus, man
handelt nicht mehr nach alten Mustern, sondern kann neue Muster entwickeln =
innere Haltung mit Wohlwollen und Akzeptanz. Selbstreflexion üben.
All diese Übungen und Inputs dienen als Idee. Es sollen keine leistungsorientierten Ziele verfolgt und daran erinnert werden, immer öfters Pausen einzulegen und inne zu halten. Achtsam. Du darfst so viel Neues an Dir und um Dich herum entdecken. Bleib neugierig und lass Dich inspirieren.