Shinrin Yoku - Waldbaden - mehr als eine Methode




















"In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken
man jahrelang im Moos liegen könnte."
Franz Kafka


Unser Alltag ist durchgeplant und wir hetzen von einem Termin zum anderen. Sogar in der Freizeit und in den Pausen wird noch «schnell» irgendetwas erledigt.  Wir haben verlernt stehen zu bleiben, inne zu halten, zu beobachten, zu atmen. Doch genau das lässt einem wieder bei sich selber ankommen.
Die meisten nehmen sich zu wenig Zeit für sich selber, für Ruhe, Erholung, Entspannung und Zeit in der Natur. In der Folge haben immer mehr Menschen mit Stress, Burnout und den allgemeinen Folgeerkrankungen zu kämpfen und müssen teils kostenintensive und lange Therapien in Kauf nehmen. Denn dauerhaftes Grübeln, negative Gedanken und der Mangel an positiven Verhaltensweisen führen zu pathologischen Veränderungen im Gehirn und im Körper, die neurobiologisch messbar sind.
Mit Waldbadenkursen möchte ich den Teilnehmenden eine Alternative anbieten, um präventiv etwas Gutes für sich selber zu tun und ihnen den unglaublichen Wert der Natur für uns alle wieder näherbringen. Denn der Wald ist sozusagen unsere «natürliche Apotheke», unser «natürlicher Arzt», er ist kostenlos, für alle zugänglich und der Wald beurteilt nicht. Man darf einfach sich selber sein, ohne Erwartung, ohne Bewertung, ohne Leistungsdruck. Neugierig, spielerisch und kreativ wie ein Kind. Den Fokus richten auf: Was höre ich, was sehe ich, was rieche ich, wieder mehr ins Fühlen kommen und  alles andere für den Moment loslassen und die Zeit zum Stillstand bringen.

Denn ein elementares Ziel meiner Waldbadenkurse ist es auch, den Teilnehmenden Zeit zu schenken. Zeit für sich, Zeit mit "Gleichgesinnten", Zeit zum Schlendern und Entschleunigen. Zeit für Achtsamkeit, Zeit, um alle Sinne zu öffnen, Zeit für Erfahrungsaustausch (freiwillig, wenn die Teilnehmenden dies möchten). Zeit, sich auf die "Natur-Wald-Inspiration" einzulassen.  Wieder spüren, dass alles miteinander verbunden ist. Das es jede/n Einzelne/n braucht, für das grosse Ganze. Das es das Junge und das Alte braucht. Den Neuanfang wie das Ende. Das Licht und den Schatten. Den Regen und die Trockenheit. Tag und Nacht. Junge Triebe und Totholz. Die Jahreszeiten. Den Glauben und die Hoffnung an die immer wiederkehrenden Rhythmen der Natur. 

Der Fokus der einzelnen Sinne soll auf die Schönheit, Vielfältigkeit und Faszination der Natur und des Waldes gerichtet werden, um sich selber und seine "Probleme und Sorgen" vielleicht nach dem Waldbaden anders wahrzunehmen. Um besser damit umgehen zu können und den eigenen Körper wieder zu spüren. Die Wenigsten wissen, was beim Waldbaden auf der Bewusstseinsebene genau mit ihnen geschieht. Wie mit Waldbaden die Wahrnehmung geschult werden kann, warum sie im Wald  besser zu sich selbst finden und Kraft schöpfen können. Diese Erfahrung kann nach und nach in den Alltag integriert werden und hilft dabei, immer öfters, intuitiv zu spüren, wann es Zeit ist, anzuhalten, zu entschleunigen, zu atmen, zu lächeln und dankbar zu sein.

Das Verweilen im «Hier und Jetzt», macht das Waldbaden für mich persönlich so einzigartig und wertvoll. Danach fühle ich mich  geerdet, entspannt, ruhig, wacher und habe das Gefühl mit den alltäglichen Herausforderungen, die das Leben für einem bereithält, mit mehr Gelassenheit und einem gewissen Abstand begegnen zu können. Diese Erfahrung, diese Ressource, möchte ich auch anderen Menschen weitervermitteln. Ihnen die Kraft und Energie des Waldes näherbringen und auch die positiven Aspekte von Veränderung aufzeigen. Denn das Leben an sich und auch der Wald, die Natur besteht aus ständiger Veränderung und Wandel. Dieses Einbeziehen und Akzeptieren von Lebenssituationen und den bewussten, wertfreien Umgang damit aufzuzeigen, ist mir ein Anliegen. 

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