Was bewirkt Waldbaden?
"Der Wald gehört zu den besten Tankstellen,
wo man seine Batterien wieder aufladen kann."
Ernst Ferstl
Meine Waldbadenkurse dienen als Präventionsmethode und Selbstfürsorge, um Stress vorzubeugen oder aus dem "Hamsterrad" Stress auszusteigen. Um im Alltag einen gelasseneren Umgang mit stressigen Situationen zu erlernen und allgemein zu mehr Ruhe, Entspannung, Gelassenheit und Leichtigkeit zu finden, empfiehlt es sich Waldbaden regelmässig zu praktizieren und zu geniessen.
Der Blick auf das eigene Wohlbefinden geht in der Hektik des Alltags oft verloren. Waldbaden verhilft Dir diesen Bick auf das Wohlbefinden wieder zu schulen und Deinen eigenen Weg, der sich für Dich richtig anfühlt, zu gehen. Abstand zu gewinnen, zur Ruhe zu kommen, Energie zu tanken und Deine Entscheidungen zu reflektieren. Mir ist es ein Herzensanliegen, Dir mit ein paar Beispielen zu erklären, was ich persönlich unter Shinrin Yoku/Waldbaden verstehe und welche Effekte und Elemente mir persönlich wichtig sind.
Mentales Gleichgewicht:
Unterstützung bei persönlichen Findungs-, Orientierungs- oder Veränderungsprozessen. Ohne jeglichen Leistungs- und Erwartungsdruck, um wieder mehr Gelassenheit und Lebensfreude zu erleben, zu entschleunigen und Körper, Seele und Geist in Balance zu bringen. Du erfährst Integration, findest Dein seelisches Gleichgewicht und Deine Stimmung wird positiv beeinflusst. Eigene Ressourcen können wieder entdeckt und gestärkt werden. Die kognitive Leistungsfähigkeit wird gefördert. Du entdeckst Deine Selbstfürsorge und lernst Dich abzugrenzen.
Stress, Burnout & Depression:
Durch das bewusste und angeleitete Waldbaden wird der Fokus auf das "Hier und Jetzt" gerichtet und die Wahrnehmung der einzelnen Körpersinne sowie die Aufmerksamkeit werden geschult. Der Kopf wird frei und so gelingt es Abstand von Alltagsproblemen und einen Ausstieg aus dem "Gedankenkarussel" zu gewinnen. Dies kann zu einem Abbau von Stress, Aggressivität, Angst und depressiver Verstimmung führen. Der Puls sowie der Blutdruck sinkt, respektive werden reguliert und ausbalanciert. Eine deutliche Reduktion des Stresspegels und der Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol) findet nachhaltig statt. In der Natur kannst Du entschleunigen, entspannen und darfst zur Ruhe und zu Dir selbst finden.
Regenerierung des Nervensystems:
Die Geräuschkulisse im Wald, ausser den wahrnehmbaren Naturgeräuschen, ist gedämpft und stiller. Dies bewirkt nachweislich eine Aktivierung des Parasympathikus, welcher für unsere Erholung bis auf Zellebene verantwortlich ist. Das natürliche, gedämpfte Licht, welches durch das Kronendach entsteht und die unterschiedlichsten Grüntöne, haben ebenfalls eine beruhigende und regenerierende Wirkung und lassen uns entspannen. Schon Hildegard von Bingen nannte die Kraft, welche in den Pflanzen und Lebewesen wirkt: Viriditas (lat. Virdis = grün). Die hohe Konzentration, von Sauerstoff und Terpenen im Wald, begünstigt die merkbare Regeneration des Nervensystems. Es kann auf natürliche Weise leichter in die Ruhe und Entspannung gefunden werden, die Stimmung hebt sich und die Seele kommt wieder ins Gleichgewicht.
Stärkung des Immunsystems durch Bewegung und Immunantwort auf die Phytonzide:
Durch eine hohe Konzentration von natürlichen Duftstoffen (Terpene) in der Waldluft, welche von den Bäumen und Pflanzen zur Kommunikation und als Schutzmechanismus vor Fressfeinden in die Waldluft abgegeben werden, wird unser Immunsystem aktiviert und gestärkt. Unsere natürlichen Killerzellen werden erhöht. Die Forschung belegt, dass positive Effekte schon nach kurzer Zeit einsetzen. Schon nach 30 Minuten spürst Du Entspannung im Körper, jedoch empfiehlt es sich auch längere Aufenthalte einzuplanen. Je länger ein Waldaufenthalt dauert, umso positiver der Effekt. Des Weiteren erfolgt ein Anstieg der körpereigenen Killerzellen (um 40% bei einem Tag im Wald und um mehr als 50% bei zwei Tagen im Wald).
Förderung & Üben der Sinneswahrnehmung, verbesserte Konzentration & Selbstreflexion:
Mit verschiedenen Achtsamkeitsübungen, bewusstem Wahrnehmen und atmen, lernst Du Dich wieder auf Deine Sinne zu fokussieren. Vielleicht benutzt Du bewusst wieder einmal einen Sinn, den Du sonst im Alltag eher vernachlässigst. So kannst Du Dich zum Beispiel beim Schlendern (sehr langsames Gehen, schweigend) auf den Untergrund, auf dem Du gehst, konzentrieren. Bewusst einen Schritt nach dem anderen machen und beobachten wie und wann sich der Fuss abhebt und wieder aufsetzt. Du bemerkst vielleicht auch wie sich Dein Gleichgewichtssinn zeigt. Du hast die Möglichkeit etwas ganz genau zu betrachten, zu fühlen, zu berühren. Fokussiere Dich auch mal auf das, was Du riechst oder hörst. Du schulst und förderst Deine Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion (Reflexion des eigenen Lebens, Visionen, Ziele, persönliche Prioritäten, sowie Möglichkeiten und Chancen, die das Leben einem bietet). Du stärkst Dein Selbstbewusstsein und verbesserst Deine Konzentration. Durch spezifische Augenübungen, kannst Du Deine Augen trainieren und beruhigen.
Atmung:
Regelmässige leichte Bewegung im Wald verbessert die Sauerstoffaufnahme. Dein Körper kann wieder durchatmen und loslassen von Dingen, die Dich belasten. Du atmest langsamer und bewusster. Du darfst von einfachen Atemübungen steigern und den ganzen Bauch- und Brustraum nutzen. Durch das Dehnen gewinnst Du an Weite und Deine Psyche, durch das tiefe und ruhige atmen, an Freiheit. Es ist bewiesen, dass Atmung und Psyche eng miteinander verbunden sind. Dazu kommt, dass die Waldluft 90% weniger Staubteilchen enthält, als die Luft in der Stadt. Die Bäume filtern Abgase und Feinstaub aus der Luft und reichern sie mit Sauerstoff an. Dies entlastet die Atemwege und schont das Herz-Kreislauf-System. Herz-, Gefäss- und Lungenkrankheiten wird vorgebeugt.
Kreativität:
Die Kreativität und Konzentration wird gefördert, indem wir einzeln oder gemeinsam mit Naturmaterialien gestalten (zum Beispiel Mandalas, Naturkunstwerke, Landart, Karten gestalten, Steine bemalen, zeichnen, Natursträusse und Kränze selber herstellen und vieles mehr). Dies geschieht freiwillig, wertfrei und ohne Anspruch auf Leistung oder Perfektion. Dadurch kann eine Stärkung der Gruppengemeinschaft entstehen und plötzlich hat man auch wieder einen Bezug zu seinen eigenen Ideen, findet zu seiner Bestimmung oder verstärkt diese.
Schlafqualität:
Das Waldklima, welches als Schonklima gilt, ist deshalb so angenehm, weil die Waldluft frischer und kühler ist, als die Umgebungsluft. Die Bäume verdunsten Wasser, was dazu führt, dass die Temperatur im Wald immer etwas kühler und die Luftfeuchtigkeit höher ist. Dies kommt uns vorallem an heissen Sommertagen zugute. An einem heissen Tag kann ein Baum bis zu 200 Liter Wasser verdunsten. Durch den regelmässigen Aufenthalt im Wald und das Waldbaden, verbessert sich die Regeneration, die Aufnahme von Sauerstoff und dadurch auch die Schlafqualität.
Verantwortung, Respekt & Achtsamkeit:
Du übernimmst Verantwortung für Dich und die Natur. Du übst einen achtsamen Umgang und Wertschätzung mit der Natur, allen Lebewesen im Wald, den Ressourcen und der Nachhaltigkeit.
Ich lade Dich herzlich ein, Waldbaden mit mir zu erleben, welches Dir hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Ein Lächeln an Dich selber.